Kreis Anzeiger vom 21.09.2007
Wie man Spaß haben und gleichzeitig helfen kann - Bei einem Kinderfest zum 100. Geburtstag von Astrid Lindgren sammelte Dr. Ute Glock Spenden für ihr Krankenhaus-Projekt
BÜDINGEN (ten). Für Viele überraschend, da nicht Teil des offiziellen Programms, bereicherte ein Kinderfest im Hof der Hellerschen Druckerei den Tag des offenen Denkmals. Ina Schneider hatte gemeinsam mit Stephanie Reitz und Katrin Knaf vom Fotowerk verschiedene Spiele für Kinder und ihre Eltern zum 100. Geburtstag der schwedischen Kinderbuchautorin ausgerichtet. Beim Büchsenwerfen, Sackhüpfen und Topfschlagen gab es kleine Preise zu gewinnen. Buchpreise werden bei einem Preisausschreiben, das noch bis zur Buchmesse läuft, verlost. Die Organisatorinnen wurden von den Schülern des Peru-Projekts des Wolfgang-Ernst-Gymnasiums tatkräftig unterstützt. Diese waren nicht nur für das leibliche Wohl mit vielen leckeren Kuchen, sondern auch für die Hilfestellung bei den Spielen zuständig. So hatten viele Kinder während des Nachmittags ihren Spaß. Dabei machten vor allem Wettkämpfe gegen die Eltern besondere Freude. Die Einnahmen des Fests werden zwischen dem Peru- und dem Bolivien-Projekt von Dr. Ute Glock aufgeteilt und leisten einen weiteren kleinen Beitrag zur Verbesserung der medizinischen Situation im bolivianischen Urwald.
Dr. Ute Glock hatte Ende 2002 mit dem Beginn des Ruhestands nach einer neuen Aufgabe gesucht. Als sie von Schwester Laetitia Pallhuber erfuhr, die weitgehend ohne fremde Hilfe im Urwald ein Krankenhaus gegründet hatte, beschloss sie diese engagierte Frau zu unterstützen. Seit dem ersten persönlichen Kontakt mit Schwester Laetitia im September 2003 hat sie gemeinsam mit sechs Helferinnen Spenden zum Ausbau des Krankenhauses gesammelt. Ein Höhepunkt war dabei der Aufbau einer Geburtsklinik 2006.
Glock betont den engen persönlichen Kontakt zu dem Projekt. "Das Geld, das heute hier eingenommen wird, bringe ich im Januar persönlich nach Bolivien", betonte die Ärztin im Ruhestand. Dadurch sei eine hundertprozentig sinnvolle Verwendung der Mittel gesichert. Aber auch die Mitsprache der bolivianischen Seite beim Einsatz der Spenden ist gesichert. So berichtet Glock von anderen Aktionen, wo wohlmeinende Spender ausgedientes europäisches Gerät in Entwicklungsländer brachten. Der Nutzen war gering, da die Einheimischen mit Wartung und Instandhaltung des fremden Materials auch finanziell überfordert war. Deshalb kauft Glock mit dem Geld südamerikanische Produkte ein. Das ist nicht nur preiswerter, sondern stützt auch die örtliche Infrastruktur.
Bei der Verwaltung der Mittel wird die kleine private Hilfsorganisation vom Franziskanerorden unterstützt, so spart man sich den Aufwand einer Vereinsgründung. Aktuell unterstützt die Arbeitsgruppe um Dr. Glock ein Ernährungsprojekt, um Krankheiten gar nicht erst entstehen zu lassen. Dafür erhofft sie sich weitere Spenden aus dem Lindgren-Preisrätsel, an dem man noch bis zum 13. Oktober in der Hellerschen Buchhandlung teilnehmen kann. Auch hier werden die Einnahmen wieder zwischen Peru- und Bolivien-Projekt geteilt. Spenden für das Bolivien-Projekt können auch direkt an die Thüringische Franziskanerprovinz bei der Bank für Orden und Mission, BLZ 51091711, unter der Kontonummer 80005717 und dem Stichwort Hospital Guarayos Bolivien eingezahlt werden.