Kreis Anzeiger vom 03.11.2007

Die Kinderärztin Dr. Ute Glock gehört der Arbeitsgruppe "Hospital Guarayos" an. Bei der Gruppe handelt es sich um Frauen aus der Region, die ein Krankenhaus in einer ländlichen Provinz Boliviens unterstützen. Ihr Hilfsprojekt stellt praktisch die einzige medizinische Versorgungsmöglichkeit für 15 000 Menschen dar. Eine Tiroler Franziskanerin, Schwester Letitia Pallhuber, kam 1957 als Missionsschwester nach Guarayos, erkannte die katastrophale medizinische Unterversorgung der Indio-Bevölkerung, ließ sich zur Krankenschwester ausbilden und begann 1965 eine kleine Krankenstation im Urwaldgebiet in der Nähe von Ascensión aufzubauen. Im September 2003 lernten sich die Nonne und Dr. Ute Glock persönlich kennen. Die Ärztin war beeindruckt von der tatkräftigen Frau, besuchte 2004 das bolivianische Krankenhaus und beschloss, dieses überzeugende Projekt zu unterstützen. Auch Ute Glock verfügt über beträchtliche Energie und konnte andere Hilfsbereite motivieren: Ilona Bittner (Büdingen), Astrid Eichinger (Altenstadt), Renate Haas (Altenstadt), Irmgard Huth (Büdingen), Nora Itzel (Büdingen) und Anneliese Molz (Düdelsheim) bilden mit der Kinderärztin zusammen den harten Kern der Arbeitsgruppe Guarayos. Für die Präsenz bei Veranstaltungen gibt es einen größeren Helferkreis. Auf ihrer zweiten Bolivien-Reise ließ sich Ute Glock von ihrem Sohn Florian, einem Medienfachmann, begleiten, und der Film "Die Franziskanerinnen in Bolivien" entstand. Inzwischen sind dank der Spender und der Arbeitsgruppe dem Hospital Guarayos 40 000 Euro zugeflossen. Inkubatoren, Pulsoxymeter, Sauerstoff-, OP- und Laborgeräte konnten davon ebenso angeschafft werden wie die Inneneinrichtung des neuen Geburtshilfe-Pavillons, bei dem Ute Glock mitplante.

Marwin Hehl